Eine Information Ihres Wasserwerkes
- Wasserbedarf in einem Haushalt
- Trinkwassereinsparung
- Bereiche, in denen Regenwasser eingesetzt werden kann
- Entlastung der Kanalisation
- Hygienische Aspekte der Regenwassernutzung
- Untersuchungen der Wasserqualität
(Trinkwasser-Untersuchungen, Wasserhärte etc.)
Die Nutzung von Regenwasser ist aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen eine sinnvolle Maßnahme.
Wasserbedarf in einem Haushalt (in Liter pro Person und Tag)
Trinken und Kochen: 4
Körperpflege: 10
Baden und Duschen: 55
Wäschewaschen: 25
Geschirrspülen: 8
WC-Spülung: 32
Wohnungsreinigung: 7
Sonstiges (Garten, Auto): 9
in Summe: 150
Trinkwassereinsparung
In Österreich beträgt der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch 150 Liter pro Person und Tag. Wer den Gebrauch von Trinkwasser näher untersucht, stellt fest, dass Trinkwasser vor allem für Zwecke verwendet wird, für die es eigentlich zu schade ist. In einem Haushalt, in dem keine Sparmaßnahmen (wassersparende Wasch- und Spülmaschinen, 6-Liter-WC Spülkasten mit Stoptaste) verwirklicht sind, wird fast die Hälfte des tatsächlich benötigten Trinkwassers verschwendet.
Bei öffentlichen Gebäuden ist dieser Anteil noch viel größer. In Schulen beispielsweise wird meist deutlich mehr als die Hälfte des täglichen Wasserverbrauchs nur für die Spülung der Toiletten genutzt.
Der Ersatz von Trinkwasser durch Regenwasser ist nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Immer weniger Wasser steht in ausreichender Qualität zur Verfügung. Trinkwasser muss mit vermehrtem Aufwand aufbereitet werden, steigende Wasserpreise sind die Folge.
Bereiche, in denen Regenwasser eingesetzt werden kann
Waschmitteleinsparung:
Regenwasser ist meist deutlich weicher als herkömmliches Trinkwasser. Aus der reduzierten Wasserhärte ergeben sich zahlreiche Vorteile. Wird Regenwasser zum Wäschewaschen verwendet, so kann die Zugabe von Waschpulver beziehungsweise Enthärter verringert werden.
Sie können dabei mit einer um rund ein Drittel geringeren Dosierung das Auslangen finden.
Weniger Waschmittel bedeutet eine Entlastung der Kläranlagen und Fließgewässer. Zusätzlich ersparen Sie sich auch Geld.
Regenwasser vermindert weiters Verkalkungsprobleme bei Heizstäben in der Waschmaschine und verhindert die Urinsteinbildung in Toiletteanlagen.
Achten Sie beim Wäschewaschen auf die Dosierung. Weiches Regenwasser erfordert weniger Waschmittel!
Entlastung der Kanalisation
Bei starken Niederschlägen wirken Sammelanlagen als Rückhaltebecken für Regenwasser. Es kommt zu einer Entlastung der Kanalisation und der Kläranlagen. Bei der Versickerung oder Sammlung von Regenwasser können Rückhaltebecken kleiner dimensioniert und damit Kosten für das Gemeindebudget gespart werden.
Die Qualität des Regenwassers -
Hygienische Aspekte der Regenwassernutzung
Regenwasser hat keine Trinkwasserqualität. Je nach Standort ist mit einem unterschiedlichen Gehalt an gelösten Stoffen zu rechnen. Die Qualität des gesammelten Regenwassers hängt vor allem von den vorhandenen Luftschadstoffen, von Standort und Lage der Dachfläche und vom Dachmaterial ab. In den meisten Fällen reicht eine mechanische Filterung des Wassers aus.
Staub- und abgasintensive Betriebe, sehr stark befahrene Straßen in unmittelbarer Umgebung der Anlage oder insbesonders Standorte, wo viele Tauben leben (s. auch Teil 3: Filterung), können zu erhöhten Belastungen des Regenwassers führen. Diese Verunreinigungen sammeln sich auf der Dachfläche an und gelangen vor allem nach längeren Trockenperioden in verstärktem Ausmaß in den Speicher. In solchen Fällen kann ein sogenannter Erstverwurf sinnvoll sein. Dabei wird das Ablaufwasser mit den abgeschwemmten Schadstoffen in den ersten Minuten nicht in den Speicher, sondern in die Kanalisation geleitet.
Auch das Dachmaterial hat einen Einfluß auf die Qualität des Ablaufwassers. Eindeckungen aus Asbestzement bzw. Metallen wie Zink und Kupfer sind daher nur für die Verwendung in der Toilette geeignet. Sind nur die Ablaufrohre aus Zink oder Kupfer, ist zwar ebenfalls mit einer leichten Erhöhung der Konzentration dieser Metalle zu rechnen, sie bewegt sich allerdings in einem vertretbaren Ausmaß.
Regenwasser ist naturgemäß nicht keimfrei. Durch den Kontakt mit der Dachfläche, Ablaufrohren und den Filtern wird das Wasser mit Keimen belastet. Diese Keimbelastung ist jedoch nach den bisherigen Erfahrungen so gering, dass eine gesundheitliche Gefährdung beim verantwortungsvollen Umgang mit Regenwasser nicht gegeben ist.
Neben den Bereichen WC-Spülung, Gartenbewässerung und Reinigung kann auch die Waschmaschine mit Regenwasser betrieben werden. Neuere Untersuchungen zeigen, dass beim Waschen mit Regenwasser kein Unterschied in der Keimbelastung der Wäsche gegenüber der Verwendung von Trinkwasser besteht. Durch die beim Waschvorgang eingesetzten Waschchemikalien werden die Bakterien weitgehend reduziert. Die nach dem Waschvorgang noch vorhandenen Mikroorganismen stammen von der Wäsche selbst oder aus dem Restwasser in der Maschine, sind also auch beim Einsatz von Trinkwasser vorhanden. Durch den Trocknungsprozess und das Bügeln kommt es zu einer weiteren Reduktion der Keimbelastung der Wäsche.
Das Waschen mit Regenwasser birgt somit ein gleich geringes Gesundheitsrisiko wie das Waschen mit Trinkwasser.
Zu große Speicher führen zu einer starken Keimvermehrung im Wasser (s. Teil 4: Speicher). Von großer Bedeutung ist auch die regelmäßige Wartung und Reinigung des Speichers. Das Entfernen der abgelagerten Schwebstoffe vom Speicherboden verhindert ein Festsetzen von Keimen. Je nach Filterung ist eine mechanische Reinigung des Speichers (z.B. Hochdruckreiniger) nach einigen Monaten bzw. Jahren notwendig.
Verzichten Sie auf den Einsatz von chemischen Reinigern und Fällungsmitteln.
Entnommen aus dem Leitfaden für den Einsatz von Nutzwasser im Haushalt (NÖ. Landesregierung, Nov. 95)