Zeitraum: 1807 bis 1945

1807/08

Fürst Johann I. von und zu Liechtenstein kauft Burg und Herrschaft Liechtenstein, lässt auf den damals kahlen Hügeln die Föhrenwälder pflanzen und diese mit romantischen Bauwerken ausschmücken, wie z.B. die künstlichen Ruinen Amphitheater, Schwarzer Turm und Rauchkogel.

Das größte und schönste in diesem Gebiet von ihm errichtete Gebäude ist das von Josef Kornhäusl im klassizistischen Stil entworfene und 1821 vollendete Schloss Liechtenstein.

1842

Der erste Eisenbahnzug der Wien - Raaber Eisenbahn, heute Südbahn, rollt durch den Ort.

1872

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1885

Die Dampftramwaylinie Hietzing - Perchtoldsdorf wird bis Mödling verlängert. Der Ort, der sich inzwischen «Maria» Enzersdorf nennt, hat damit ein effizientes Verkehrsmittel für den Nahbereich erhalten.

1889

Südöstlich des Ortskernes entsteht ein zweites geistliches Zentrum, das Missionshaus St. Gabriel der Steyler Missionare SVD. Im selben Jahr wird ein Postamt in Maria Enzersdorf eingerichtet.

1890

Die Reblaus vernichtet einen Großteil der Weinkulturen. Zahlreiche Weingärten werden zu Bauland umgewidmet, starker Zuzug aus Wien setzt ein.

Handel und Gewerbe erleben einen Aufschwung, zahlreiche Vereinsgründungen geben dem gesellschaftlichen Leben neue Impulse.

1900

Der Wiederaufbau der Burg Liechtenstein, mit dem Fürst Johann II. von und zu Liechtenstein den Architekten Humbert Ritter von Moltheim und nach dessen Tod den Architekten Gangolf Kayser beauftragt hatte, ist abgeschlossen.

1909/10

Die Schwestern vom Armen Kinde Jesus errichten in der Gießhübler Straße ein Kloster mit verschiedenen Schulen und Internat.

1921

Im Missionshaus St. Gabriel gründet Pater Maruszyk den heute weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannten Chor der «Sängerknaben vom Wienerwald».

Im selben Jahr wird die Dampftramway Wien - Mödling elektrifiziert.

1938

Maria Enzersdorf verliert seine kommunale Selbständigkeit und wird ein Teil des 24. Bezirkes von Groß-Wien.

1941

Im enteigneten Missionshaus St. Gabriel etablieren sich Verwaltungseinheiten der «Ostmark-Werke».

1945

Russische Truppen marschieren in Maria Enzersdorf ein und beschlagnahmen das Schloss Liechtenstein, den Wällischhof, den Lina-Hof und einige
weitere Privathäuser.